Rückblick
Gemeinsam gute Ganztagsschule gestalten – Vielfalt · Teilhabe · Potenziale
Am 03.09.2025 kamen Akteurinnen und Akteure aus Schulen, der Kinder- und Jugendarbeit, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft in der Leonore-Goldschmidt-Schule Hannover zusammen, um Bilanz zu ziehen, voneinander zu lernen und nächste Schritte anzustoßen. Kultusministerin Julia Willie Hamburg eröffnete die Tagung mit ihrem Grußwort; die Keynote hielt Dr. Stefan Kielblock (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg). Danach folgten eine dichte Workshopphase, der Markt der Möglichkeiten und ein gemeinsamer Abschluss.
Gemeinsamer Auftakt: Verbindung hergestellt
Musikalischer Einstieg: Große Wirkung ohne Worte
Die beiden Schülerinnen Gina (12. Klasse) und Emilia (9. Klasse) brauchten ihre Stimmen nicht zu erheben, um die fast 400 Menschen in der Aula der gastgebenden Leonore-Goldschmidt-Schule in absolute Stille zu versetzen. Sie ließen ihre Instrumente sprechen – eindringlich, wohlklingend, einladend.
Kollektives Ankommen: Miteinander zuhören
Das Publikum – um Kultusministerin Julia Willie Hamburg – lauscht in konzentrierter Stille, die Blicke nach vorn gerichtet, spürbar berührt. Dieses gemeinsame Ankommen setzte den Ton: Miteinander zuhören, voneinander lernen, gemeinsam gestalten.
Gemeinsam erzählt: Der Moment, in dem Musik Verbindung schafft – bevor das erste Wort fällt und ein Tag des Zuhörens, Mitdenkens und Gestaltens beginnt.
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Grußwort: Julia Willie Hamburg
In ihrem Grußwort betonte die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg, dass gute Ganztagsschule weit mehr ist als verlängerte Betreuung: multiprofessionell und gemeinsam mit Kindern gestaltet, eröffnet sie chancengerechte Teilhabe und Räume zur Potenzialentfaltung. Sie hob hervor, dass Qualität dort entsteht, wo alle Akteurinnen und Akteure vertrauensvoll zusammenarbeiten. Der Rechtsanspruch sei dabei kein Selbstzweck, sondern eine Chance für pragmatische, ortsnahe Lösungen und klare Verantwortungen. Als zentrale Qualitätsmerkmale nannte sie Multiprofessionalität, kognitive Aktivierung, echte Partizipation, Autonomieförderung und Beziehungsorientierung – Leitplanken, an denen sich die weitere Ganztagsschulentwicklung ausrichten solle.
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Keynote: Dr. Stephan Kielblock
Gute Ganztagsschule – was sie braucht, um sich zu entwickeln
Die Keynote in 6 Punkten (Folien zum Download über den Button)
1. Kind- und Jugendorientierung als Leitprinzip
Qualität im Ganztag entsteht, wenn Steuerung, Konzept und Angebote konsequent von den Lebenslagen der Kinder & Jugendlichen ausgehen.
2. Vier Entwicklungsaufgaben
Ganztag adressiert Qualifizieren, Konsumieren, Binden & Partizipieren – Lernen, Kultur, Beziehung & Mitbestimmung gehören zusammen.
3. Chancen und Spannungen bewusst gestalten
Ganztag eröffnet zusätzliche Lern- und Kulturzugänge, verlangt aber eine bewusste Gestaltung von Freiräumen und sozialen Kontakten.
4. Beteiligung und Wirkung sichtbar machen
Echte Kinder- und Jugendbeteiligung – von der Bedarfsanalyse bis zur Angebotsplanung – ist ein Qualitätsmotor.
5. Entwicklungswerkzeuge für die Praxis
Beteiligungsworkshops, Angebotsplanung und Strukturierungshilfen fürs Ganztagskonzept unterstützen Teams auf ihrem Entwicklungsweg.
6. Fazit
Nachhaltige Ganztagsschulentwicklung ist ein gemeinsamer Lernprozess – „Es geht um die Kinder.“
Tanzgruppe "Leobab" – Energie für den Übergang
Direkt im Anschluss an die Keynote von Dr. Stefan Kielblock setzten die Schülerinnen der Tanzgruppe „Leobab“ ein kraftvolles Zeichen.
Leobab in Action
Nach der Keynote sorgte die Tanzgruppe „Leobab“ für lebendige Akzente: präzise, gemeinschaftlich, mitreißend.
Energie für den Aufbruch
Ihr Auftritt markierte den Übergang in die Workshop-Phase – ein lebendiger Impuls, der den Tag in Schwung versetzte.
Leitgedanken der Tagung
Gute Ganztagsschule ist mehr als verlängerte Betreuung. Sie ist:
Multiprofessionell
Schulen, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft sowie die Kinder und Jugendarbeit agieren in Abstimmung miteinander.
Teilhabeorientiert
Ganztagsangebote eröffnen vielfältige Zugänge und Chancen für alle Kinder und Jugendlichen.
Potenzialfördernd
Lern-, Erfahrungs- und Erholungsphasen sind rhythmisiert und kindgerecht angelegt, damit sich individuelle Potenziale entfalten können.
Tagungsort: Wer, wie, was?
Die Ganztagsschultagung fand in der Leonore-Goldschmidt-Schule in Hannover statt.
Die Schule bot nicht nur modern ausgestattete Räume für über 20 Workshops, sondern auch eine inspirierende Umgebung, die Austausch und Zusammenarbeit förderte. Pausen, die offenen Türen der Workshops am Nachmittag und der Markt der Möglichkeiten boten die Gelegenheit, den Tagungsort näher kennenzulernen und sich mit anderen Teilnehmenden zu vernetzen.
Vormittag: Workshop Dokumentation
Die vollständige Dokumentation befindet sich auf den jeweiligen Workshopseiten. Über die beiden Kacheln gelangen Sie direkt zur Workshop-Übersicht bzw. zur Galerie der Referentinnen und Referenten. In der Workshop-Übersicht können Sie nach drei Schwerpunkten filtern:
- Schwerpunkt A: Multiprofessionalität & Steuerung
- Schwerpunkt B: Teilhabe, Lernkultur & Rhythmisierung
- Schwerpunkt C: Raum & Lebensort Schule
Jede Workshopseite enthält eine Kurzbeschreibung, Informationen zu den Referierenden, die Dokumentation sowie weiterführende Materialien.
Dokumentation der Workshops
Referentinnen und Referenten in der Übersicht
Nachmittag: Markt der Möglichkeiten
Am Nachmittag folgte das Prinzip der offenen Türen: Die Anbietenden hielten ihre Räume geöffnet, sodass Interessierte weitere Themen – auch mehrere hintereinander – erkunden konnten. Dieses offene Workshop-Fenster war zugleich Teil des „Markts der Möglichkeiten“. Die drei Schulgebäude mit den Workshops und der Bereich des Markts bildeten einen zusammenhängenden Campus, in dem sich alle frei bewegen, Schwerpunkte vergleichen, ins Gespräch kommen und neue Kontakte knüpfen konnten. So entstand der Rahmen der Veranstaltung: ein großer Entdeckerraum für Orientierung, Austausch, Vernetzung und Inspiration.
Gemeinsamer Abschluss: Rückblick, Einblick, Ausblick
Der Abschluss der Landestagung brachte drei Perspektiven zusammen: Rückblick mit dem Graphic Recording von Miriam Barton, Einblick mit dem Poetry Slam von Tobias Kunze und Ausblick mit den moderierenden Schlussimpulsen von Joana Kompa. Gemeinsam rahmten sie den Tag – als Verdichtung der Inhalte, als persönlicher Resonanzraum und als Einladung, die nächsten Schritte mutig und gemeinsam zu gehen.
Rückblick: Graphic Recording
Miriam Barton fasste den Tag im Graphic Recording zusammen und machte sichtbar, was in Räumen, Gesprächen und Workshops entstand: Leitgedanken, O-Töne, Verbindungen – verdichtet zu einer visuellen Erzählung des Tages. Ihre Zeichnungen spiegelten Dynamik und Vielfalt der Beiträge, markierten Kippmomente und hielten zentrale Fragen fest. So entstand ein anschaulicher Rückblick, der die Veranstaltung auch im Nachhinein erfahrbar macht und als gemeinsamer Referenzpunkt dient.
Einblick: Poetry Slam
Am Ende der Veranstaltung bot Tobias Kunze mit seinem Poetry Slam einen besonderen Höhepunkt. In eindringlichen Worten und mit poetischem Witz fasste er die Inhalte der Vorträge und Workshops auf künstlerische Weise zusammen. Dabei verband er die verschiedenen Perspektiven, Eindrücke und Diskussionen zu einem kreativen Gesamtbild.
Ausblick: Gestärkt und aktiviert
Die Moderatorin des Tages Joana Kompa (MyGatekeeper) spannte zum Abschluss den Ausblick: Wie die Impulse des Tages in den Schulalltag übersetzt, Netzwerke gestärkt und neue Kooperationen erprobt werden können. Sie lud dazu ein, dranzubleiben, Ergebnisse zu teilen und nächste Schritte gemeinsam zu planen – mit Offenheit für das, was möglich ist, und der Zuversicht, dass gute Ganztagsschule dort wächst, wo wir Verantwortung teilen, lernen und handeln.
Ein besonderer Dank gilt den Menschen, die diese Tagung mit ihrem Einsatz und Engagement möglich gemacht haben.
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Überblick: Perspektiven und Momente
Der Poetry-Slammer Tobias Kunze reagierte auf die Visualisierungen und gab einen poetischen Einblick in die Gedanken und Gefühle, die der Tag bei ihm ausgelöst hatte: über Teilhabe, Zeit und Räume, über Multiprofessionalität und das Miteinander von Schule, Herausforderungen, Chancen und eine engagierte Zivilgesellschaft. Seine Worte verbanden Stimmen und Szenen des Tages zu einem resonanten Bild der guten Ganztagsschule in Niedersachsen – persönlich, pointiert und ermutigend.
Stimmen vom Kongresstag
Workshops
„Gute Gruppengröße und informative Inhalte! Ich hätte jedoch gerne an mehreren Workshops teilgenommen.“
Lehrkraft